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*Rezension* Zusammen wie Schwestern von Gayle Forman



Brit Hemphill hat niemanden mehr, dem sie vertrauen kann. Ihre Mutter ist verschwunden, und ihr Vater hat wieder geheiratet und sie ins Red-Rock-Internat abgeschoben, eine Einrichtung für Problemkinder. Die Betreuer dort sind grausam. Doch Brits Horror vor den sogenannten Therapiestunden und den erschöpfenden körperlichen Arbeiten ist nichts gegen die Angst vor ihren hinterhältigen Mitschülerinnen, die sich Vorteile erschleichen, indem sie andere denunzieren.
Doch als V, Bebe, Martha und Cassie ihr helfen, sich rauszuschleichen, um Jed zu treffen, den Jungen, mit dem sie in einer Band gespielt hat und an den sie nicht aufhören kann zu denken, wächst langsam in ihr die Zuversicht. Es gibt doch Menschen, denen sie vertrauen kann. Menschen, die ihr helfen könnten, Red Rock schließen zu lassen.



Ich liebe liebe liebe Gayle Forman. Ihre Bücher sind so toll und irgendwie anders und rühren mich immer wieder aufs Neue zu Tränen. Da war natürlich sehr schnell klar, dass ich auch ihr Neuestes Werk unbedingt lesen muss! Und ich habe es nicht einfach nur gelesen, ich habe es verschlungen. Zuerst war ich zugegebenermaßen ein wenig skeptisch, denn wer Gayle kennt, der weiß, dass dies nicht ihre typische Geschichte ist und auch das Cover war irgendwie anders als ich es erwartet hätte. Aber warum nicht? Sie soll die Geschichten schreiben, die sie schreiben möchte und nur weil die vorigen eben dramatische Liebesgeschichten waren, warum soll es jetzt nicht eine Story über Freundschaft werden?
Ich war also irgendwie aufgeregt. Meine Erwartungen waren natürlich trotzdem hoch, denn eine Meisterin des Wortes sollte dies auch bleiben.
Und ich kann euch schon verraten, ich bin kein bisschen enttäuscht worden, im Gegenteil. In diesem Buch lernt  man Gayle nochmal auf eine völlig andere Art und Weise kennen, aus einer völlig anderen Perspektive und ich liebe es. Es steht ihren anderen Romane in absolut nichts nach. Im Gegenteil, vielleicht ist es sogar ihre beste Geschichte. Denn sie erzählt von einer Liebe, die nicht viele finden und die auch nicht jeder bedingungslos leben kann. Freundschaft ist so etwas Kostbares. Menschen die dich unterstützen auf jedem erdenklichen Weg sind so wichtig. Und genau das vermittelt sie hier. Auch wenn nicht immer alles glatt läuft und auch wenn zwischen den fünf Freundinnen hier nicht immer alles okay ist, so stehen sie doch füreinander ein. Sie lieben sich auf ihre eigene Art und Weise, mit all ihren Eigenarten und versuchen gemeinsam den Aufenthalt im Internat mit all seinen täglichen Hürden so erträglich wie möglich zu gestalten.
Und obwohl die Handlung eher wenig Fahrt aufnimmt und es oft dasselbe ist und man das Gefühl hat mit Brit auf der Stelle zu treten und nicht weg zu kommen ist doch rasant. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, denn Gayle macht es mit mit ihrem unvergleichlichen Schreibstil unmöglich still zu stehen. Unmöglich das Buch auch nur eine Sekunde aus den Händen zu legen.
Ich fühle wie Brit und das nur durch ihr geschriebenes Wort. Ja irgendwie bin ich auch zu Brit geworden. Ihre Wut, ihre Angst, ihre Liebe, ihre Sehnsucht, all das und noch viel mehr war in mir drin.
Und auch wenn mich diese Geschichte nicht zu Tränen gerührt hat ist sie etwas Besonderes. Etwas, dass mein Herz berührt hat. Eine Geschichte die dem Leser so viel gibt und bei der es so viel zwischen den Zeilen zu entdecken gibt.
Wer Gayle nicht kennt, sollte hier unbedingt zugreifen! Lasst euch von ihr berühren!

Vielen Dank an den Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar! 

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