Zwei Jahre lang haben die Schüler auf Staat X, das große Schulprojekt, hingearbeitet. Jetzt werden die Türen geschlossen. Die Lehrer ziehen sich zurück. Wer bekommt die begehrten Posten in der Politik, in der Justiz und in der Wirtschaft?
Adrian, Melina, Vincent und Lara freuen sich darauf, ihre Rollen einzunehmen, jeder von ihnen mit einer ganz eigenen Sicht auf Staat X. Doch schon bald beginnt es, hinter den Kulissen zu brodeln: Wer hat die wahre Macht über die Geschäfte und Unternehmen? Wer wagt es, die Grenzen zu überschreiten? Als einige Schüler merken, wie leicht die Kontrollinstanzen zu hintergehen sind, nimmt eine bedrohliche Kettenreaktion ihren Lauf ...
Dieses Buch war schlichtweg der Kracher!
Es wird ja schon damit geworben, dass es ähnlich wie "die Welle" ist und ich hatte natürlich dann auch hohe Erwartungen in genau diese Richtund. "Die Welle" war damals die erste und einzige Schullektüre, die mir richtig gut gefallen hat und ich habe nie wieder etwas in dieser Art gefunden.
Als ich dann auf der Messe "Staat X" entdeckt habe war klar: Das MUSS ich lesen!
Und es hat sich so sehr gelohnt. Schon auf den ersten Seiten erzeugt die Autorin diesen typischen Sog für solche Geschichten. Man ist mitten drin. Man ist als Leser selbst Teil des Schulprojektes und verstrickt sich, genau wie die Schüler immer weiter in die Machenschaften eines Staates und kommt einfach nicht mehr heraus aus diesem Strudel. Eigentlich sollte man ja meinen, dass eine Woche Schulprojekt schon gut gehen, was soll in einer so kurzen Zeit schon schief gehen.
Dieses Buch zeigt einem, das alles schief gehen kann, wenn man nur an den richtigen, oder eben falschen Fäden zieht.
Die Geschichte hat mich wieder wach gemacht. Hat mich nachdenklich gemacht und mich hinterfragen lassen. Ichb habe mich selbst in Frage gestellt und das ist gut! Denn das sollte eine solch ernste, kritische Geschichte mit mir tun. Sie sollte mich aus meinem Loch ziehen und mir aufzeigen wie schnell alles den Bach herunter gehen kann, wenn Menschen falsche Entscheidungen treffen. Aber genauso hat die Geschichte mir aufgezeigt wie wichtig Freundschaften sind und das es sich lihnt dafür zu kämpfen. Man sollte nie den Kopf in den Sand stecken oder weg schauen. "Staat X" hat mich wieder daran erinnert, dass es wichtig ist für mich selbt einzustehen, meine Meinung zu vertreten, dabei aber auch anderen Gehör zu schenken. Friedlich mit meinen Mitmenschen umzugehen und Stimme zu schenken wo andere keine haben.
Ich habe lange keine Geschichte mehr gelesen die so viel mit mir gemacht hat und so viel in mir ausgelöst hat. Klar, es gibt viele Geschichten, die mich zum Nachdenken anregen oder mich sogar zum weinen bringen. Aber "Staat X" geht tiefer. Ich habe nicht nur nachgedacht, ich war stellenweise entsetzt von mit selbst, denn ich konnte die Handlungen der Schüler die definitiv falsch waren nachvollziehen und war plötzlich für einen kurzen Moment auf deren Seite, weil ich einfach ein Teil von Staat X war. Immer noch bin.
Ich finde man braucht mehr solches Bücher und gerade Schulen sollten viel mehr in diese Richtung agieren. Diese Lektüre sollte jedem noch so unwilligen Schüler Vergnügen bereiten und ihm die Augen öffnen.
Die Autorin hat starke Charaktere erschaffen und diese in ein absolut glaubwürdiges Setting gesetzt und mich damit abgeholt und begeistert!
Vielen Dank an den Loewe Verlag für das Rezensionsexemplar!
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