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*Rezension* Die Blutschule von Max Rhode


Eine unbewohnte Insel im Storkower See Eine Holzhütte, eingerichtet wie ein Klassenzimmer Eine Schule mit den Fächern: Fallen stellen. Opfer jagen. Menschen töten. Die Teenager Simon und Mark können sich keinen größeren Horror vorstellen, als aus der Metropole Berlin in die Einöde Brandenburgs zu ziehen. Das Einzige, worauf sie sich freuen, sind sechs Wochen Sommerferien, doch auch hier macht ihnen ihr Vater einen Strich durch die Rechnung. Er nimmt sie mit auf einen Ausflug zu einer ganz besonderen Schule. Gelegen mitten im Wald auf einer einsamen Insel. Mit einem grausamen Lehrplan, nach dem sonst nur in der Hölle unterrichtet wird ...
(Quelle: amazon.de)



 Die ersten paar Seiten sind weg gegangen wie nix. Dieses Buch ist ja geschrieben von Max Rhode, der eine Figur aus Fitzeks neuem Roman "Das Joshua Profil" ist. Fitzek schreibt also als Max Rhode. Ich wusste also schon, dass mich ein rasanter kurzweiliger Stil erwartet, der es schafft, dass ich alles um mich herum einfach vergessen kann. Und in diesem Teil wurde ich auch nicht enttäuscht. Ich bin innerhalb von einem Tag durch das Buch geflogen. Auch die Idee das Ganze Autobiographisch zu gestalten, indem Max Rhode am Anfang erzählt, dies wäre sein Protokoll für den Psychiater, damit dieser nachvollziehen kann wie es ihm geht und was er erlebt hat, hat mir wirklich gut gefallen und ich habe mich schon auf die Geschichte gefreut.
Leider ließ für mich in diesem Buch die Story ein wenig zu wünschen übrig. Ich hatte vorher schon viel darüber gelesen und habe ein erbarmungsloses Blutbad mit Horrorelementen erwartet. Doch leider wurde es weder blutig, noch Horror. Der Anfang des Buches war noch völlig nachvollziehbar und ich war gespannt, was Fitzek aus dieser Situation herausholt. Es stellt sich heraus, dass der See an den die Jungs mit ihren Eltern ziehen von einer Legende umwoben wird und jeder der in den Seelenspiegel blickt wird böse. An dieser Stelle bin ich schon langsam skeptisch geworden, denn hier ging es mir zu weit schon ins Übernatürliche hinein. Ich wollte etwas greifbares, etwas das ich fassen kann und nichts was einfach da ist und die Menschen ohne wirklichen  Grund verrückt macht.
Ich habe mich allerdings schnell damit abgefunden und immer noch begeistert weiter gelesen. Ziemlich spät erst, ging es dann für Simon und Mark auf die angekündigte Insel und für mich damit in die spannende Phase. Die Seiten sind nur so dahin geflogen, in der Hoffnung endlich ein wenig Spannung und Blut zu bekommen - vergebens.
An den wichtigen Stellen, die mich hätten begeistern und von der Story überzeugen können, sagt der Autor, es wäre so furchtbar, er könne nicht darüber schreiben. Ist das sein Ernst??? Das geht doch nicht, man kann den Lesern doch nicht die einzige blutige Stelle im ganzen Buch vorenthalten, der Moment auf den alle gewartet haben! Für mich ein absolutes No Go und ab da konnte ich der Geschichte auch leider nicht mehr viel abgewinnen. Irgendwie konnte ich mich nicht wirklich darauf ein lassen, das Gnaze war für mich einfach nicht greifbar.
Leider waren auch die Charaktere nicht wirklich überzeugend. Der Vater war irgendwie trotz allem am Ende immer noch sehr blass und auch Simon um den es ja eigentlich geht war recht charakterlos. Natürlich hatte er an den richtigen Stellen die richtigen Eigenschaften um die Geschichte in die Bahnen zu lenken, in die sie musste. Aber irgendwie klang das alles nicht authentisch, so als wäre er aus verschiedenen Eigenschaften zusammen gepuzzelt und nicht als würden genau diese Eigenschaften zu seinem Charakter gehören.
Rückblickend gesehen bin ich wirklich enttäuscht und das einzig Gute an diesem Buch ist Fitzek sehr bildhafter Stil, der den Leser nahezu in die Seiten zieht und ihn nicht mehr entkommen lässt.
Schade, da hatte ich wirklich mehr erwartet.


Kommentare

  1. Hallo Nadja,

    endlich mal eine andere Meinung über das Buch. Das gibt nun einen ganz anderen Blickwinkel darauf.

    LG Steffi

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    1. Ich kenne sehr geteilte Meinungen und muss sagen,ich bin wirklich traurig,dass es mir nicht gefallen hat. :/

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  2. Huhu Nadja!

    Also ich muss sagen, ich hab es an besagter Stelle beiseite gelegt und war enttäuscht, dass es nur so eine blöde Grusel-Horror-Ekel-Geschichte ist, in der das eigene Kopfkino angekurbelt wird. Der Leser muss sich also selbst ein Bild machen, was man alles Böses anstellen kann in dieser Szene.
    Und das halte ich an dieser Stelle sogar für den geschickteren Schachzug als eine ausführliche blutige Schilderung dessen, was nun halt in dieser Szene genau passiert.
    Mich widert sowas einfach an und ich möchte damit nicht meine Zeit verplempern.

    Ich hatte gehofft, dass sich der Konflikt "Stadtmenschen - Landmenschen" weiter entwickelt, dass Grusel-Horror-Feeling auf der psychischen Schiene (und nicht durch Greueltaten) entsteht oder aber die Seelenspiegel-Legende weiter ausgeführt und aufgeklärt wird.

    So "lebt" die Geschichte lediglich durch die "Schockgruselhorrorelemente", deren Details einem erspart bleiben, sofern man sie sich nicht selbst im Kopf ausmalt.

    Und nu weiß ich, ehrlich gesagt, nicht, ob ich überhaupt noch "Das Joshua-Profil" lesen möchte. Find ich schade, denn ich hatte mich echt drauf gefreut.

    LG Jill

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    1. Ja das mit dem Kopf Kino kann ich einerseits verstehen,andererseits habe ich mir dann von dem Buch einige blutige Szenen erwartet und fand das diese Stelle sehr nach einer ausrede klang und kein gelungener Schachzug.mich hat das Buch leider auch auf keiner Ebene überzeugt,ich hätte mir noch mehr Tiefgang auf der psychologischen Ebene gewünscht.

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  3. Huhu, schade, dass dir das Buch so gar nicht gefallen hat. Ich hab diese Woche "Das Joshua-Profil" von Lovelybooks bekommen, möchte aber die Vorgeschichte schon gerne auch lesen. Aber nachdem ich letztens erst eine weniger gute Rezension zu den Büchern gelesen habe, ist mir jetzt irgendwie die Lust vergangen. Ich denke, dass ich das Buch nicht mehr im November lesen werde

    Alles Liebe, Nelly

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  4. Ich muss sagen,dass es sich durch den Stil echt locker weg gelesen hat und es ist ja nicht ganz so dick.
    Ich lese jetzt die tage das Joshua Profil und freue mich eigentlich schon,denn ich stecke hier meine ganzen Hoffnungen rein!

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