Rio und Bay sind Schwestern. Seit ihrer Geburt leben sie in Atlantia, dem "Unten", einer Unterwasserwelt. Sie wurde erschaffen, als die Luft an der Oberfläche so verpestet war, dass alle Menschen an schlimmen Lungenkrankheiten erkranten und nicht mehr überlebensfähig waren. Um die Menschheit zu retten, erschuf man Atlantia und vollzog die Trennung. Menschen die "oben" lebten, um Atlantia mit allem nötigen zu versorgen, und die Menschen die "unten" lebten, versorgt wurden und das Überleben der Menschheit sicherten - gesund und glücklich.
Am Jahrestag der Trennung dürfen die Jugendlichen Bewohner Atlantias eines bestimmten Alters ein mal wählen: für das Unten, oder das Oben.
Rio wollte immer das Oben sehen, wohingegen Bay fest mit dem Unten verwurzelt war. Doch als der Tag der Entscheidung kommt, ändert sich plötzlich alles.
Die Autorin ist den meisten Lesern nicht unbekannt. Ich bin zwar der Meinung, dass man jedes Werk eines Autors alleinstehend betrachten sollte, aber da in der Leser-Szene so viele Stimmen wach werden, die besagen dass man sich nicht an das Buch traut weil man vorhergegangene Werke leider nicht so gut fand, und weil der Umschlag des Buches selbst sogar auf die Trilogie um Cassia & Ky verweist, muss auch ich hier nun etwas sagen, und Entwarnung geben: Atlantia ist in keinster Weise wie Cassia & Ky (obwohl ich besonders den ersten Band der Trilogie wirklich gerne mochte!)
Frau Condie legt hier einen vollkommen anderen Schreibstil an den Tag und erschafft eine ganz neue Welt. Wobei - ist diese Welt wirklich so neu? Wir alle kennen "Atlantis", die versunkene Stadt. Jeder hat ein Bild von dieser Stadt im Kopf und letztlich prägt uns auch das Cover schon ein Stück weit. Das macht es dem Leser einfacher, bereits vorhandene Bilder mit einem neuen zu verknüpfen, und schafft somit eine "neue Welt", die aber gar nicht so neu ist. Das ist für mich besonders faszinierend, da die Autorin hier auf die Erinnerungen des Lesers zurückgreift und sich dieser bedient, was meiner Meinung nach ein gelungener Schachzug ist. So muss man ihre Details nicht mögen, sondern man hat einfach seine eigenen. Es entsteht im Kopf des Lesers eine schillernd bunte Unterwasserwelt, die von der Autorin aber nichtmal im Übermaß beschrieben wird. Sie hält sich also nicht mit unnötigen Details auf, sondern bleibt stets ihrem roten Faden und der Geschichte ihrer Protagonisten treu.
Die Protagonisten sind genau das, was ich an diesem Buch so liebte. Sie sind neu, sie sind einzigartig, sie sind geheimnisvoll und dennoch offen. Ich fand keinen von ihnen in seinen Handlungen vorhersehbar oder berechenbar, im Gegenteil, ich bin noch bis zur letzten Seite von einer vollkommen anderen Handlung ausgegangen.
Das hat mich einerseits wirklich fasziniert, weil mir sowas nicht oft passiert. Ich mag es wirklich gerne, wenn man es schafft mich zu überraschen. Und dennoch hat es einen gewissen Frust in mir ausgelöst, weil ich einfach fand dass das Ende dann doch etwas zu schnell kam und die Auflösung etwas zu einfach war. Allerdings kann ich das mit "dem festhalten am roten Faden" und "dem Vermeiden von unnötigen Details" entschuldigen und ziehe hierfür keinen Stern ab. Letztlich war das Ende passend, es hat ein gewisses Drama in sich, aber auch ein kleines Happyend ist drin. So kommt jeder Leser auf seine Kosten.
Aber nicht nur das Ende war für jeden zufriedenstellend, sondern auch die einzelnen Facetten der Geschichte. Es gab Drama, es gab rasante Szenen. Es ging auch mal ruhiger zu und eine kleine Liebesgeschichte durfte natürlich auch nicht fehlen. Sogar ein wenig Spiritualität, Kampfgeist und der Tod besonderer Menschen war zu finden, was wirklich einzigartig ist. Ich habe selten so viele Facetten in einem Buch gelesen, die so wahnsinnig gut und logisch miteinander verknüpft waren.
Das Zusammenspiel dieses ganzen hat mir super gut gefallen und ich habe das Buch in weniger als 24 Stunden komplett gelesen. Ich kann es nur absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 möglichen Schmetterlingen :)
Hallo!
AntwortenLöschenIch schleiche schon länger herum, ich glaube, deine Rezi gibt mir jetzt den letzten Kick, dass das Buch auf die WL kommt. Ich stelle mir so eine Mischung aus Atlantis und Arielle vor und wenn es dich auch noch so überrascht hat komme ich wahrscheinlich nicht herum.
Liebe Grüße,
Nicole