Achtung, dies ist der 12. Teil einer Reihe, Spoiler zu vorangegangenen und auch dem aktuellen Teil nicht ausgeschlossen!
House of Night geht mit seinen Protagonisten in die
finale Session. Das Ende naht, dessen sind wir uns alle bewusst. Doch wie wird
es enden? Wir die Finsternis am Ende siegen und alles mit sich verschlingen
oder schafft Zoey es mit Hilfe ihres Kreises Neferet und die Finsternis ein für
alle Male zu verbannen?
Elf Bände lang wurden wir auf dieses große Finale
vorbereitet. Wir haben ca 6.000 Seiten lang mit Zoey gezittert. Wir haben mit
ihr geliebt, mit ihr geweint. Wir haben Abenteuer mit ihr ausgestanden, sind
mit ihr gestorben und wieder ent-storben. Wir haben Freunde verloren und neue
Freunde gefunden. Aber nicht nur mit Zoey haben wir gelitten. Wir hatten durch
die Perspektivenwechsel immer wieder die Möglichkeit, in sämtliche Charaktere
einzutauchen, ihre Welten und Sichtweisen zu verstehen, und wir konnten sein
wer wir wollten. Das habe ich an dieser Reihe immer sehr geschätzt. Ich habe
mich zu keiner Zeit dazu gedrängt gefühlt für gut oder böse zu sein, jemanden
zu mögen oder nicht zu mögen, weil ich immer unterschiedliche Perspektiven
hatte.
Ich habe diese Reihe immer verteidigt. Viele sind
vorher ausgestiegen, waren genervt von der Sprache, von den ewigen
Widerholungen, von den vielen neuen Liebschaften.
Ich muss sagen, dass ich für meinen Teil genau
diese Dinge so sehr mochte! Ein Buch dieser Reihe aufzuschlagen war für mich
immer wie ein Abtauchen in eine fremde Welt, eine Welt in der ich gerne war, in
der ich Freunde gefunden hatte. Zoey, Stevie Rae, Stark, Heath, Neferet und
alle anderen wurden zu meinen Freunden. Freunde, auf die ich mich immer wieder
gefreut habe, und die mir wirkliche Entspannung gebracht haben. Natürlich ist
der Schreibstil nicht gerade der anspruchsvollste, aber muss das automatisch
schlecht sein? Ich denke nicht. Es lässt einen abtauchen in eine jugendliche
Fantasie-Welt, in der Vampire und Menschen friedlich zusammenleben. Lässt uns
das Gehirn ausschalten, und bietet uns die nötige Distanz zum Alltag, die wir
von einem guten Buch doch eigentlich alle erwarten!
Es stimmt auch, dass Zoey’s ewige Liebschaften und
ihr „nicht-entscheiden-wollen“ schon zeitweise etwas lästig waren, aber sie
haben die Geschichte auch lebendig gehalten. So gab es stetige Wechsel und das
Buch hatte immer wieder eine Überraschung in der Hinterhand.
In diesem Band gibt es allerdings anders wie in
den Vorgängern klare Protagonisten, klare Grenzen, klare Liebe, klare Worte.
Dadurch grenzt es sich schon sehr zu dem Rest der Reihe ab. Es ist sprachlich
distanzierter und „erwachsener“, es hält weniger Perspektivwechsel bereit und
birgt kaum Überraschungen.
11 Bände lang wurden wir darauf vorbereitet, dass
am Ende der große Knall kommt – doch meiner Meinung nach blieb dieser aus.
Das fulminante Ende das ich erwartet hatte, der
große Knall, die Entscheidung zwischen gut und böse, ging dann allerdings doch
sehr ruhig von Statten.
Erst wusste niemand was getan werden soll, Zoey
war mal wieder völlig planlos und suhlte sich in Selbstmitleid in ständiger
Erwartung von der Göttin ein Zeichen zu erhalten und dann kam das Ende mit
einem großen Krach, ohne große Erklärungen abzugeben.
Ich hatte erwartet, dass mich dieses Buch vom
Hocker reißen wird, dass ich wirklich Abschied von den Protagonisten nehmen
muss, dass es mich emotional ziemlich packen wird, wenn ich mich nach 6 Jahren
nun von ihnen und der ganzen Reihe, auf die ich mich immer weiter gefreut habe,
verabschieden muss…. Leider gab es in dem Buch aber nur eine einzige Stelle,
die wirklich traurig war, bei der ich mir ein paar Tränchen auch nicht
verkneifen konnte. Um genau zu sein war es so schrecklich, dass ich wild hätte
um mich schlagen können vor Trauer. Aber es wurde sehr schnell zur Tagesordnung
übergegangen und dem Leser wurde der emotionale Freilauf etwas genommen.
Besonders das Ende war wenig überzeugend und auch leider kein endgültiges
Reihen-Finale, wie ich es mir erhofft hätte. So ist immernoch die Möglichkeit
gegeben, dass es weiter gehen könnte. Man hat sich mal wieder alle Türen offen
gehalten, was ich grade hier echt unmöglich war.
Das Buch war also insgesamt eher anders als seine
Vorgänger und konnte die Erwartungen auch nicht halten. Trotzdem ist es kein
schlechtes Buch.
Ein bisschen hatte ich das Gefühl, dass man nun
damit auch den letzten Fans, die wirklich durchgehalten haben, die Freude an
der Reihe vergraulen wollte… Natürlich nicht absichtlich, aber das ist es, was
in mir drin geblieben ist, nachdem ich das Buch zugeklappt habe.
Ich bin also hin und hergerissen wie ich das ganze
bewerten soll, entscheide mich aber doch für gute 3 Schmetterlinge, weil es
eine wundervolle Reihe ist, aber leider kein perfektes Ende.
Ich bedanke mich herzlich beim Fischer Verlag für dieses Rezensionsexemplar
Ich muss gestehen, ich bin irgendwann ausgestiegen. Nach Burned, glaube ich. Mir ist eine Protagonistin selten so auf den Keks gegangen wie Zoey. Und ihr Liebesleben war mir sogar ziemlich egal, mich hat es nur so gestört, dass sie so unwahrscheinlich "special" war. Stevie Rae fand ich aber toll :) Ich bin aber wirklich froh, nicht mehr Geld in die Reihe investiert zu haben, vor allem, wenn das Ende eher mittelmäßig war. Schön aber, dass dir die Bücher so gut gefallen haben!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nicole
Huhu danke für deine lieben Kommentare ♥ ich habe mich sofort in deinen Blog verliebt und bin natürlich auch Leser geworden ♥ House of Night fande ich die ersten Bände total gut und dann würde es leider mit jeden Band schlechter sodass ich dann schließlich bei Band 8 ausgestiegen bin weil zoey mich so verrückt gemacht hat ... Trotzdem eine tolle Rezension ♥
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nasti ♥
Ich habs jetzt auch endlich :-)Freu mich drauf. Hast eine sehr schöne Rezi verfasst. Bin gespannt, wie es mir gefällt...
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