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*Rezension* Nur drei Worten von Becky Albertelli






Titel:         Nur drei Worte

Autor:        Becky Albertelli

Verlag:       Carlsen

Seiten:       320

Schmetterlinge:  5



Was Simon über Blue weiß: Er ist witzig, sehr weise, aber auch ein bisschen schüchtern. Und ganz schön verwirrend. Was Simon nicht über Blue weiß: WER er ist. Die beiden gehen auf dieselbe Schule und schon seit Monaten tauschen sie E-Mails aus, in denen sie sich die intimsten Dinge gestehen. Simon spürt, dass er sich langsam, aber sicher in Blue verliebt, doch der ist noch nicht bereit, sich mit Simon zu treffen. Dann fällt eine der E-Mails in falsche Hände – und plötzlich steht Simons Leben Kopf.




Ich bin schon sehr sehr lange um diese Geschichte herum geschlichen, habe mich dann doch aber nie wirklich getraut sie zu lesen. Ich hatte Angst. Ich hab noch nie etwas im homosexuellen Genre gelesen und wusste nicht, wie mir diese Geschichte gefallen wird. Ich hatte Angst sie enttäuscht mich, weil sie zu viel ist.
Ich habe absolut nichts gegen homosexuelle. Im Gegenteil, ich kenne einige Leute die "vom anderen Ufer" sind und das stört mich überhaupt nicht. Und doch blieb die Angst, dass diese Geschichte es nicht schafft mich alles fühlen zu lassen, was ich bei einer zarten Liebe fühlen möchte. Ich dachte das geht einfach nicht, weil ich eine Frau bin und deswegen auch eine Frau als Bezugsperson im Buch brauche.
Ich lag so falsch!
Dieses Buch hat mir so viel mehr gegeben als all meine gelesenen Schnulzen bisher. Nicht nur, dass ich hier auf eine wundervolle, beginnende Liebesgeschichte getroffen bin. Nein. Diese Geschichte hat mir gezeigt, dass ich auch als Frau noch von einem Mann etwas über meine Gefühle lernen kann und das ich mich auch durchaus hineinversetzen kann. Vielleicht sogar noch mehr.
Simon und Blue waren so überzeugend und echt. Ich habe die beiden so sehr in mein Herz geschlossen und geliebt!
Das ganze Buch war eine Bereicherung für mich und ich bin überglücklich, dass ich dieses Wagnis eingangen bin und mich einfach auf die Story eingelassen. Ein besseres erstes Buch über homosexuelle Liebe hätte es nicht für mich geben können!
Ihr dürft euch jetzt aber nicht abschrecken lassen, denn es ist gar nicht so, dass die homosexualität im Vordergrund steht. Im Gegenteil. Irgendwie sorgt die Autorin hier dafür, das dies nur ein Nebenprodukt ist und man merkt gar nicht, dass man keine typische Liebesgeschichte zwischen Mann und Frau liest.
Alle Skeptiker sollten sich dieser Geschichte hingeben, denn sie kann so viel mehr, als es anfangs den Anschein macht und hat mich wirklich tief bewegt und mich sehr zum Nachdenken angeregt. Denn auch wenn ich von mir behaupte ein sehr offener Mensch zu sein, so habe auch ich noch Vorurteile, die ich oft selbst gar nicht mehr bemerke, weil sie vielleicht nicht so krass sind und sich nicht nach vorne drängen, aber sie sind eben da. Und diese Geschichte hat mir so viele davon genommen und mir so viel Liebe und Gefühl anstelle dessen da gelassen. Mir geht immer noch das Herz auf, wenn ich an den warmherzigen und unwahrscheinlich netten Simon denke. Ich glaube ich habe noch nie eine Geschichte gelesen mit einem so starken Charakter.  Ich habe mich so sehr in ihn verliebt und er hat sich von der ersten Seite an einfach immer weiter in mein Herz geschlichen und er war einfach so herrlich menschlich und echt. Ich habe jede seiner Regungen nachvollziehen können und er war einfach wie der nette Typ von nebenan. Und genau das fand ich klasse! Ich wollte keine Geschichte lesen mit einem Hauptcharakater der total ab von der Realität ist und in allem der Beste. Simon hat auch Fehler und Ecken und Kanten und das macht ihn so wahnsinnis sympathisch.
Ich kann gar nicht mehr sagen als euch diese Geschichte so sehr ans Herz zu legen und zu hoffen, dass ihr sie genau so sehr lieben könnt wie ich!

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar!


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