Titel: Kiss me in New York
Autor: Catherine Rider
Verlag: Randomhouse cbt
Seiten: 288
Bewertung: 4 Schmetterlinge
Heiligabend, JFK-Flughafen, New York. Charlotte ist gerade wieder solo. Nach einem Auslandsjahr wurde sie von ihrem amerikanischen Boyfriend abserviert und will nun nichts mehr, als in den Schoß der Familie nach London zurückzukehren. Dann wird ihr Flug verschoben und Charlotte ein Hotel-Gutschein in die Hand gedrückt. Geht es noch schlimmer? Ja, geht es: Anthony will seine Freundin vom Flughafen abholen, doch die macht dort kurzerhand vor aller Augen mit ihm Schluss. Da hat Hardcore-Optimistin Charlotte eine Idee: Wieso verbringen sie und Anthony nicht gemeinsam mit ihrem neuen Ratgeber: Wie man in zehn Schritten über seinen Ex hinwegkommt den Heiligabend? Doch aus unbeschwertem Spiel wird bald romantischer Ernst.
Charlotte und Anthony sind einfach ein super süßes Paar. Das alles vor der Kulisse von dem schneebedeckten weihnachtlichen New York ist schon eine wirklich gelungene Mischung. Ich mochte die Kombination einfach total gerne.
Charlotte ist jung, frisch, spritzig, impulsiv und total erfrischend. Sie hat das ganze super aufgelockert, hat immer wieder neue witzige Ideen und sprüht regelrecht von Elan. Immer wieder bricht sie ein, aber das ist gar nicht schlimm, das macht sie nur menschlich und realistisch. Im Ganzen passt sie aber einfach super als klassische Touristin in diese wundervolle Szenerie.
Der etwas mehr leidende Anthony ist da schon eher ein krasserers Gegenteil. Er hinterfragt, er zögert, er ist ängstlich, verletzt und betroffen. Das macht ihn sympathisch und realistisch und man nimmt ihm das ganze einfach völlig ab.
Die 10 Punkte die die beiden durch einen blöden Zufall zusammengeführt haben sind etwas fragwürdig, ich bin mir nicht sicher ob es einen derartigen Ratgeber wirklich gibt. Ich finde dass diese nicht so wirklich dazu angelegt sind seinen Ex zu vergessen oder für eine neue Liebe bereit zu werden. Im groben sind die doch schon sehr waghalsig.
Sollte hier jemand eine Trennung grade hinter sich haben und dieses Buch lesen weil er denkt die Situation verstehen zu können sage ich ganz klar: NEIN. Lasst die Finger davon. Die Thematik des "über den Ex hinwegkommen" wird hier doch schon sehr in den Dreck oder bzw. ins Lächerliche gezogen. Generell auch die Tatsache dass die beiden sich wenige Stunden nach einer ach-so-schmerzvollen-Trennung zueinander hingezogen werden und auch der weitere Fortlauf des Buches dann ist einfach nicht realistisch, und das habe ich für mich auch schon während des Lesens bemängelt.
Hier muss man ganz klar differenzieren zwischen gut geschriebener fiktiven Geschichte und dem eindeutig vermasselten ernsten Hintergrund.
Als Schmankerl ist dieses Buch sicher super zu lesen, nicht nur zur Weihnachtszeit. Mir hat es wirklich super super gut gefallen, aber ich bin auch nicht in der Situation grade getrennt zu sein und habe schon sehr sehr viele Jahre keine Trennung mehr erlebt, weshalb ich das auch mit Humor sehen kann. Wer sich leicht auf sowas triggern lässt, den wird dieses Buch evtl. doch dezent aggressiv machen, weils wirklich die schmerzhaften Gefühle die man dabei empfindet lächerlich wirken lässt.
Da es für mich aber nicht dramatisch war, vergebe ich gute 4 von 5 möglichen Schmetterlingen für ein Wintermärchen in New York
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