Titel: Black Blade-Die helle Flamme der Magie
Autor: Jennifer Estep
Verlag: Piper
Seiten: 336
Bewertung: 5 Schmetterlinge
Achtung, dies ist Teil drei einer Reihe - Rezension kann Spoiler enthalten!
Als Diebin hat Lila Merriweather eine Begabung für drei Dinge: Erstens, sich in den Schatten zu verbergen. Zweitens, überall unbemerkt einzubrechen. Und drittens, Geheimnisse zu lüften. Diese Talente kommen ihr auch bei ihrer Arbeit als Bodyguard der Sinclair-Familie zugute - immerhin eine der mächtigsten magischen Mafiafamilien in Cloudburst Falls. Jeder weiß, dass Victor Draconi sie und die anderen Familien einkassieren will - und vorhat, jeden einzelnen Sinclair umzubringen. Doch was niemand weiß, ist, dass Lila ihm auf den Fersen ist. Auf keinen Fall wird sie zulassen, dass der Mann, der ihre Mutter getötet hat, weiteren Menschen, die ihr etwas bedeuten, Schaden zufügt. Nicht so lange es noch Häuser gibt, in die sie einbrechen kann, nicht so lange es noch Dinge gibt, die sie stehlen muss und besonders nicht so lange Devon Sinclair an ihrer Seite kämpft ...
Der Einstieg in das Buch war wie nach Hause kommen. Ich hab Cloudburst Falls und seine ganzen Bewohner wirklich vermisst, was mir aber auch erst selbst klar geworden ist, als ich dieses Buch begonnen habe. Den letzten Teil einer Ära, die nun zu Ende ist.
Ich blicke mit einem weinenden und einem lachenden Auge zurük. Ich wollte noch keinen meiner Freunde gehen lassen, weder Lila, noch Devon, noch Felix, noch Deah und ganz zu schweigen Oscar. Und doch war die Zeit nun gekommen und ich musste mich schweren Herzens von meinen Freunden verabschieden. Denn das sind die Charaktere innerhalb dieser drei Bände für mich geworden - Freunde.
Mir fiel der Einstieg trotz langer Pause zwischen Band zwei und drei doch relativ einfach, was mir nur bei guten Reihen gelingt, die sich in meinem Kopf verankern. Aber die Autorin gibt hier auch oft genug Hilfestellung durch eingeschobene Nebensätze, die den Leser wieder an das ein oder andere erinnern und zu einigen "Aha Momenten" führen. Nützliche, aber nicht übertriebene Hinweise. ich mag es nicht, wenn man Anfang eines Folgebandes noch mal seitenweise wiederholt wird, was im Teil davor passiert ist. Das ist hier nicht der Fall. Man bekommt kleine hilfreiche Stützen aber keine ellenlange Wiederholung, die langweilt.
Ich lese eigentlich lieber "ernstere" Bücher, in denen die Charaktere erwachsen sind und sich stark entwickeln. Jennifer Estep schreibt allerdings immer eher etwas locker, mehr Jugendbuch eben. Da nehmen die Charaktere alles nicht ganz so ernst, auch wenn der Weltuntergang quasi bevorsteht. Gerade Lila lässt mehr als einmal einen Spruch los. Doch genau das habe ich hier geliebt! Ich habe es wirklich geliebt und genossen, dass es eben nicht immer nur Ernst ist und die Charaktere so herrlich normal sind. Zum Beispiel Lilas Vorliebe zu Speck, die immer wieder für dumme Sprüche sorgt. Das ist einfach etwas herrlich normales in dieser kaputten Welt der Magie.
Der Schreibstil ist also wahnsinnig erfrischend und modern. Es macht einfach Spaß zu lesen und hat trotzdem das gewisse Etwas an Ernsthaftigkeit, um eben nicht ganu den Bezug zur Realität zu verlieren.
In dieser Reihe gibt es so viele kleine Details, die sie besonders machen und herausstechen lassen. Der Pixie Oscar ist ein Paradebeispiel dafür. Er und seine Schildkröte Tiny bedienen eigentlich nur eine etwas stärkere Nebenrolle und trotzdem habe ich die beisen so sehr ins Herz geschlossen, weil Oscar einfach ein wahnsinniger Miesepeter ist, mit dem Herz am rechten Fleck. Man kann ihn nur lieben und er ist mit so viele Liebe gestaltet und geschrieben worden, dass mir jedes Mal das Herz aufgeht, wenn er einen Auftritt hat.
Neben den ganzen Charaktern wirkt die Story schon fast nebensächlich, was ich hier aber wahnsinnig gut finde. Aber das ist sie keineswegs. Der dritte Teil verspricht Spannung von der ersten bis zu letzten Seite und ich habe mir alle Fingernägel beim Lesen bagekaut. Doch nicht nur das, auch für die gewisse Portion Liebe ist gesorgt,denn Lila und Devon haben endlich zueinander gefunden und müssen nun dafür kämpfen zu überleben. Aber auch diese Liebesgeschichte ist wahnsinnig einzigartig, weil sie sich nicht in den Vordergrund drängt. Sie ist da un lässt einem das Herz aufgehen, aber sie ist nicht der Hauptbestandteil und drängt sich auf, wie das in anderen Geschichten oft der Fall ist.
Jennifer Estep hat mit der Black Blade Reihe ein wahnnig tolles Universum als Rückzugsort geschaffen, in den es mich gedanklich immer wieder zieht. Ich werde die Geschichte und die Charaktere wohl für immer in meinem Herzen behalten.
Das Ende war hier auch relativ offen einfach noch weiter zu schreiben. Eigentlich mag ich das nicht, aber hier würde ich mir wirklich wünschen, die Reihe würde niemals enden und es geht doch noch weiter!
Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar!
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