Titel: Broken - der Moment, in dem du fällst
Autor: Tabitha Suzuma
Verlag: Oetinger
Seiten: 384
Bewertung: 3 Schmetterlinge
Matheos grosse Liebe ist Lola. Doch Matheo ist auch Grossbritanniens Hoffnung auf olympisches Gold im Turmspringen. Und seine ehrgeizigen Eltern zeigen sich wenig begeistert über die Beziehung. Zum Glück ist Lolas Vater anders. Mit ihm versteht sich Matheo blind. Doch dann gerät Matheos Leben komplett aus den Fugen. Nach einer Siegesfeier wacht er mit Verletzungen am ganzen Körper auf, ohne Erinnerung an die Nacht zuvor. Erst als er sich beim Turmspringen am Kopf verletzt, kommt die Erinnerung zurück.
****BITTE NICHT WEITERLESEN WENN IHR NICHT SO GESPOILERT WERDEN WOLLT WIE ICH****
(alle die, die den vollständigen Werbungstext von Lovelybooks, Amazon, Verlagshomepage, etc. kennen, können weiterlesen)
Ich verzichte an dieser Stelle bewusst auf die Veröffentlichung des kompletten "Inhaltstextes". Ich bezeichne es auch bewusst als "Inhaltstext" und nicht als "Klappentext", denn dieses Buch hat ein GANZ GROSSES Defizit, welches mir selbst erst viel später bewusst wurde.
Normal wähle ich mein Buch immer allein nach dem Cover aus. An der zweiten Stelle meiner Auswahl steht dann der Autor, denn wenn mich ein Autor einmal überzeugen konnte, lese ich gerne auch weitere Werke von ihm. So war es auch bei diesem Buch hier. Ich mochte die Farbe, die Gestaltung und den Schriftzug, ohne dass es mich vom Hocker gerissen hatte. Doch als ich gesehen habe, wer die Autorin ist, habe ich das Buch haben müssen. Ich habe bereits "Forbidden" gelesen und fand dieses Buch damals sehr gelungen. Ich habe bei meiner Auswahl NICHT den Klappentext des Buches gelesen. Ich wusste also eigentlich überhaupt nicht, worum es in diesem Buch gehen wird.
Nachdem ich die ersten 20-30 Seiten gelesen habe, deren Schreibstil gewohnt schnell von der Hand ging und die mir auch wirklich gut gefallen haben, dachte ich, mal den Klappentext lesen zu müssen. Da ich das Buch aber grade nicht zur Hand hatte, habe ich einen folgenschweren Fehler gemacht, der im Nachhinein betrachtet, nicht mein Fehler war. Ich habe gegooglet. Bin via google dann auf die Verlagsseite gekommen, und habe mir dort die Buchbeschreibung - von der ich ausging, dass sie der Klappentext sei, gelesen. Und dachte "oh wow, kling spannend, bin gespannt was da noch so passiert". Dann habe ich weitergelesen. Ich kam auf Seite 100. Ich kam auf Seite 120. Ich kam auf Seite 150. Und so weiter. Und ich dachte mir nur..... Und wann kommt jetzt endlich die im Klappentext versprochene Szene, dass er vergewaltigt wurde und ihr nicht sagen möchte, dass es so ist????
Bei aller Liebe... aber das... ist die AUFLÖSUNG des Buches. Und sie steht ÜBERALL... Auf Lovelybooks, auf Amazon, auf der Verlagshomepage. Das Buch wird mit dem dicksten Spoiler schlechthin beworben?! Ich dachte wirklich das kanns doch nicht sein....
Erst nachdem ich das Buch schon fertig gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass der Klappentext auf dem Buch tatsächlich ein anderer ist, und dass dieser, diesen Spoiler nicht enthält. Hätte ich also diesen Text nicht gelesen, sondern mich an den Klappentext gehalten, hätte das Buch für mich spannend sein können.
So war mir einfach nur sterbenslangweilig. Es ist viele viele Seiten lang nichts passiert, obwohl man die Auflösung kannte. Ich denke dass das Buch einen ganz anderen Eindruck hinterlassen hätte, wenn man das nicht vorher schon gewusst hatte. Ich frage mich wie das passieren konnte, und ob das wirklich so gewollt war...
Nun aber dennoch ein paar Fakten zum Buch, die ich mal versuche neutral zu bewerten.
Die Protagonisten sind jung, aber man kann sich in sie hineinversetzen. Es könnten der Junge und das Mädchen von nebenan sein. Das macht sie sehr realistisch und authentisch, was ich an Charakteren immer sehr schätze.
Auch die Handlungsorte sind meiner Meinung nach sehr gut gewählt, da weder Eintönigkeit, noch zu viel Sprunghaftigkeit entsteht.
der Schreibstil ist angenehm locker, erzeugt aber dennoch immer eine beklemmende unterschwellige Stimmung.
Der Protagonist durchlebt in seiner Not die verschiedensten Phasen, man fiebert mit ihm mit und wünscht sich ihm helfen zu können, doch man steht als Leser wie vor einer Art gläsernem Käfig. Man beobachtet die Handlung, hat selbst aber keinen Handlungsspielraum. Diese Stimmung zu erzeugen hat mich selbst sehr fasziniert.
Dennoch war mir hauptsächlich das ganze Buch durch langweilig, weil für mich keine Spannung aufkam. Dadurch dass der Ausgang und der Grund für die ganze Misere, der im Buch halt eben nicht kommuniziert wird, schon bekannt war, gab es nichts auf das man hätte hinarbeiten können. Es entstand keine Spannung und auch nicht das Gefühl etwas "wissen zu wollen" - denn man wusste ja schon alles.
Was man nicht vorher wusste war das Ende des Endes, also so der Finale Showdown. Auch wenn mir dieser nicht klar war, so war ich mehr als enttäuscht davon. Denn die Autorin hat für ihre Geschichte -offensichtlich als Stilmittel mit Wiedererkennungswert - den selben Ausgang wie in ihrem ersten Buch gewählt, mit dem Unterschied dass dieser im ersten Buch passend und dramatisch war udn für mich hier völlig deplaziert und "hingeworfen" wirkte. Die einzige Frage die ich mir dabei gestellt habe ist: "Dein erstes Buch ist 7 oder 8 Jahre her... Ist dir in all der Zeit nichts anderes mehr eingefallen?"
Trotzdem könnte ich nciht sagen, dass das Ende das Buch kaputt gemacht hat.
Alles in allem fand ich das Buch gar nicht sooooo schlecht, und ich denke wenn man die Leser nicht vorher so gespoilert hätte, dann wäre dieses Buch sogar richtig gut bis zum Ende und würde die mir fehlende Spannung auch erzeugen können.
Ich muss trotzdem durch diesen Fauxpas, der so massiv war, ein paar Punkte abziehen und vergebe so noch 3 von 5 möglichen Schmetterlingen.
Hallo,
AntwortenLöschenna das ist ja mal sowas von ärgerlich! Damit hast du dir ja das ganze Buch verdorben. :-/ Und da es dich allgemein, trotz des Spoilers, nicht vom Hocker hauen konnte, ist die Bewertung nicht verwunderlich. So ein fieser Faupax mit dem Klappentext ist echt ein Unding und sollte schleunigst korrigiert werden!
Mir ist da mal bei einer Leseprobe ähnliches widerfahren, denn diese war so zusammen geschnitten, dass die letzten Seiten des Buches ebenfalls enthalten waren. Das hatte ich aber erst bemerkt, als ich vom Tod des Protagonisten las und mir die Seitenzahl angeschaut habe. Echt fies! Damit kann man das Buch eigentlich vergessen.
Liebe Grüße
Steffi
Das war wirklich mehr als ärgerlich. Das Buch wäre vermutlich kein Highlight für mich geworden, aber ich schätze es hätte sonst doch schon deutlich besser sein können. Und es ist ja nicht "mein Fehler". Wenn ich eine Rezension mit Spoiler lese ist das blöd, aber irgendwie selbst schuld. Aber wenn der Verlag mit dem Riesen Spoiler wirbt finde ich das echt mies.
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