Titel: Wolke 7 ist auch nur Nebel
Autor: Mara Andek
Verlag: Oetinger
Seiten: 304
Bewertung: 4 Schmetterlinge
Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich wird es, wenn man weiß, dass Tammie ein Aneurysma im Kopf hat. Es hat sich dort inmitten ihrer Synapsen bequem gemacht und kann jeden Moment explodieren. Oder eben nicht. Das ist die entscheidende Frage und um die kreist ziemlich viel in Tammies Leben. Erst als Tammie eines Tages auf dem Friedhof einen Jungen kennenlernt, der an Grabsteinen rüttelt, ändert sich von Grund auf alles für sie. "All die schönen Dinge" von Ruth Olshan ist die ideale Lektüre für alle, die John Green & Co lieben.
All die schönen Dinge ist ein Buch mit vorallem eins: Ganz viel Herz und ganz viel Liebe zwischen den Zeilen. Ich hab vom ersten Moment an das Gefühl gehabt dass mich hier jemand, kaum dass ich in dieses Buch gestolpert bin, mit einer riesen Portion Liebe überschüttet - letztlich vorallem die Liebe zum Detail. Es ist nahezu unglaublich, wieviel Detailverliebtheit Ruth Olshan hier an den Tag gelegt hat und in die Zeilen gelegt hat.
Tammie ist eine "normale" 16-jährige. Wenn man davon absieht, dass sie todkrank ist und jeden Moment sterben kann, und dass sie die meiste Zeit ihrer Freizeit auf einem Friedhof verbringt, weil sie Sprüche die auf Grabsteinen stehen, liebt. Das ist wirklich alles andere als normal - denkt man. Doch im Laufe der Geschichte merkt man einfach, wie viel Angst in dem Mädchen steckt und wie sie dieser mit Lebenswillen und auch Lebensmut begegnet. Tammie ist der Inbegriff dessen, was man als "die Tage genießen" oder "etwas aus seinem Leben machen" bezeichnet.
Der Schreibstil ist locker und flüssig, man fliegt regelrecht durch die Seiten.
An diesem Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite einfach alles stimmig. Alles passt zusammen, alles zieht den Leser in seinen Bann. Es gab kaum einen Satz, der mir hier nicht gepasst hat.
Dennoch hat es mich mit dem Gefühl zurückgelassen, dass mir irgendwas gefehlt hat. Mir fehlte ein WOW-Moment, ein AHA-Effekt, oder wie auch immer man es bezeichnen möchte. Es gab kein klassisches Defizit.
Ich vergebe 4 von 5 Schmetterlingen, was eine reine Bauchentscheidung und ganz sicher subjektives Empfinden ist.
Trotzdem kann ich jedem dieses wunderschöne herzliche Buch nur empfehlen!
Hallo
AntwortenLöschenDas ist eine schöne Besprechung. Ja, manchmal ist es so. Es fehlt einem etwas und man kann es nicht richtig benennen.
Liebe Grüße, Gisela