"Wie Blut so rot" ist der zweite Teil der Luna - Chroniken.
Scarlet's Großmutter wird vermisst. Scarlet entscheidet sich, dass die Suche nach ihrer Großmutter wichtiger ist, als die Weiterführung des kleinen Bauernhofs. So schließt sie sich dem Straßenkämpfer Wolf an und macht sich auf die Suche nach ihrer Großmutter. Schnell ist auch schon eine Idee vorhanden, wohin die Reise geht.
Unterdessen ist Cinder auf der Suche nach ihren Wurzeln und nach Antworten. Auch ihre Suche hat ein klares Ziel, und bringt sie auf den Hof von Scarlet und ihrer Großmutter.
Wir lernen in dieser absolut gelungenen Fortsetzung direkt mehrere neue Charaktere kennen. Doch auch wie schon im ersten Band beschränkt es sich auf die wichtigsten Darsteller. Man wird nicht mit Informationen zu neuen Protagonisten überschüttet, sie verdecken nicht den wesentlichen Inhalt der Geschichte. Es ist sehr erfrischend, neue Leute kennenzulernen, aber ebenfalls auch sehr angenehm, dass es nicht allzu viele auf einmal sind.
Wolf ist ein rauer Kerl, frei nach dem Motto "harte Schale, weicher Kern". Ich konnte ihm wirklich viel abgewinnen in dieser Geschichte.
Ebenso Thorne, an dessen Fersen sich Cinder geheftet hat. Auch er ist ein Macho und ein Frauenheld wie er im Buche steht, aber hilfsbereit und liebenswert.
Scarlet ist neben Cinder die neue Protagonistin in diesem Band. Sie hat mir außerordentlich gut gefallen. Ein Mädchen vom Land, äußerst tough, immer eine Antwort auf Lager und die Fähigkeit sich durchzusetzen um ein Ziel zu verfolgen. Sie lässt sich nichts gefallen, hinterfragt alles was man ihr sagt und anbietet. Und lässt gleichzeitig ihr warmes gutes Herz durchblicken, in dem sie sich wahnsinnige Sorgen um ihre verschwundene Großmutter macht.
Die Story ist fließend geschrieben, der Stil wie nach Band 1 schon erwartet wieder sehr flüssig und leicht. In diesem zweiten Band werden wir nicht mit allzu vielen technischen Details überlagert, sondern befinden uns nun in der "freien Wildbahn" Europas. Der Ortswechsel hat mir sehr gut gefallen.
Auch hier haben wir wieder den Bezug zu einem Mädchen. Dennoch muss ich auch wie im ersten Band schon anmerken: Ich finde es gibt Eckpunkte, die an ein bekanntes Märchen erinnern, ich könnte aber nicht sagen, dass dies eine moderne Abwandlung dieses Märchens ist. Dafür sind viel zu wenig Parallelen da, oder sie wurden zu stark verfremdet.
Im gesamten muss ich sagen, dass ich diese Art eine Reihe zu schreiben sehr interessant finde. Dieser Stil ist mir vollkommen neu.
Wir haben zusammenhängende Bücher mit einem Protagonisten, die sich in ihrer Geschichte aber absolut unterscheiden und jedes für sich eine Geschichte über Cinder birgt, die sich wie ein roter Faden durch all die Bände zieht, aber gleichzeitig auch eine Geschichte die drum herum passiert, die in sich abgeschlossen ist.
Schade finde ich, dass die Liebesgeschichte zwischen Cinder und dem Prinzen aus Band 1 hier keine Rolle mehr spielt. Ich hoffe wirklich sehr, dass er nochmal auftaucht. Ich hatte am Ende des ersten Bandes doch schon etwas Herzschmerz und würde mir das Glück für Cinder sehr wünschen.
Auch die Gestaltung des Covers ist hier wieder sehr gelungen.
Der funkelnde Schutzumschlag, auf dem viele kleine rote Wölfe schimmern, leuchtet und funkelt und glitzert, wie kein anderer. Er sieht regelrecht magisch aus, zieht die Menschen zu sich. Man hat ein irres Bedrüfnis ihn zu berühren und in dem Buch zu blättern.
Ebenso haben wir auch hier wieder die Unterteilung in 4 Bücher, was das Lesen sehr angenehm macht und die "Kapitel" abschließt, so dass man guten Gewissens das Buch auch mal eine Stunde weglegen kann - auch wenn man das teilweise gar nicht möchte :)
Ich bedanke mich bei Carlsen Verlag für dieses Rezensionsexemplar und vergebe hierfür 5 Schmetterlinge und eine dicke Leseempfehlung!
Mir hat ja der zweite Teil sogar noch besser gefallen als Teil 1, aber auch ich habe ein wenig die Romantik zwischen Cinder und dem Prinzen vermisst. Naja, meine Hoffnung liegt in Teil 3 ;)
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