Klappentext:
Sie hassen sich, wenn sie miteinander reden. Und sie lieben sich, wenn sie sich berühren. Sicher ist nur eins: Seit Ronia Jan getroffen hat, ist nichts mehr wie zuvor. Seit sie ihn das erste Mal gesehen hat, muss sie jeden Freitag zurückkehren. Abends. An den Fluss. Wenn es dort still und einsam ist. Hier, so hofft sie, wird sie ihn wiedersehen ... Niemand hat die 21-jährige Studentin Ronia bisher so fasziniert wie der rebellische Jan, der keine Konventionen kennt. Ronia und Jan kommen aus völlig verschiedenen Welten und fühlen sich doch magisch voneinander angezogen. Auch wenn Ronia zunächst dagegen ankämpft – es ist zwecklos, sie kann sich dem rätselhaften Jan nicht entziehen. Da sie jedoch einige bittere Enttäuschungen hinter sich hat, möchte sie diesmal alles anders machen: keine Träumereien, keine Versprechen, keine Liebesschwüre – sie will die Zügel in der Hand behalten. Und so beginnt ein hochexplosives, hingebungsvolles und nervenaufreibendes Spiel …
(Quelle: amazon)
Das Cover dieses Buches ist so wundervoll, dass ich es einfach haben musste. Auch habe ich bisher noch nichts von der Autorin gelesen, aber nur Gutes gehört. Ziemlich gute Gründe, dieses Buch haben zu wollen. Als ich es dann in der Leserunde bei LovelyBooks gewonnen habe, habe ich Luftsprünge gemacht - so sehr habe ich mich gefreut.
Als es ankam, habe ich es aufgerissen und Ewigkeiten auf das wundervolle Cover gestarrt, und dann auch direkt begonnen zu lesen.
Seitdem sind nun fast 3 Wochen vergangen. Ja - genau. Ich habe 3 Wochen für dieses Buch gebraucht. Leider aber nicht, weil ich es genießen wollte, sondern weil ich nie mehr als 10 Seiten lesen konnte, ohne mich tödlichst zu langweilen.
Die Sprache dieses Buches ist zu Beginn so wundervoll. Es ist nahezu poetisch, die Worte wirbeln im Leser einen Strudel auf, aus den man sich gar nicht mehr entziehen möchte. Es ist wie Balsam in einem drin. Die Worte gehen einem so herrlich weich in Mark und Bein über. Sowas habe ich noch nie gelesen und ich war maßlos begeistern. ich kann meine Begeisterung kaum in Worte fassen ohne mich immer wieder zu wiederholen.
"Liebe kennt keine Vorschriften, keine Gesetze, keine Vorsichtsmaßnahmen und keine Tabus. Sie ist überal - in uns und um uns herum. Liebe siegt gegen die Vernunft und auch gegen die Angst - und sie folgt nur einer einzigen Logik." (S. 9)Leider war das dann aber auch schon alles, und um diesen Punkt vorweg abzuschließen: Auch die Sprache ließ in der zweiten Hälfte nach. Vielleicht bin ich aber auch einfach so genervt gewesen, dass ich es einfach nicht mehr wahrnehmen konnte - das kann ich so genau jetzt nicht sagen.
Die Geschichte hat keine richtige Handlung, alles plätschert so vor sich hin. Was die Autorin auf knapp 380 Seiten geschrieben hat, hätte man in - wenn man es wirklich ausführlich schreibt - 20 Seiten abhandeln können.
Es gibt keine Wendung, keinen Spannungshöhepunkt, nichtmal einen Ausgang, auf den hingearbeitet wird.
Die Protagonistin macht hier und da mal was, was sie aber nicht weiter bringt und was eigentlich auch nichts mit dem Fortlauf der Geschichte zu tun hat.
Generell war mir diese nicht sonderlich sympathisch. Sie hält sich für den ärmsten Menschen auf der Welt. Eigentlich sind ihr ihre Eltern zu viel, ihre Freunde zu lästig, ihre Ex-Freunde zu frech, ihr bester Freund zu anhänglich und den jungen "rebellischen" Mann liebt sie zwar irgendwie, aber so richtig passen tut er ihr auch nicht.
Von einer richtigen Liebe kann man hier aber auch nicht sprechen.
Apropos rebelisch: Was im Klappentext so dramatisch beschrieben wird, wird im Buch nicht wirklich besprochen. Ich habe diesen jungen Mann nicht als rebellisch empfunden, im Gegenteil. Er ist ein kluger junger Mann mit Bildung und Zielen, der sich nichts böses hat zu Schulden kommen lassen und der in einem besonderen Maße anständig und vernünftig ist.
Dann macht es auf einmal einen Schlag, und alle Darsteller haben sich verändert. Aber es passiert nichts, das uns dahin führt. Von ein auf die andere Seite ist ohne Zeitsprung alles anders.
Als die Story im letzten Drittel dann auch noch in ein schlechtes, absolut fehlplatziertes, Porno gewandelt wurde, wurde es mir echt zu viel.
Ich konnte das Buch nur mit Widerwillen beenden und musste mich zwingen wirklich jedes Wort zu lesen.
Bettina Belitz' sprachlichen Stil möchte ich hier nochmal besonders hervorheben und auch empfehlen - auch werde ich weitere Bücher von ihr lesen.
Dieses Werk an sich ist von mir aber leider absolut nicht zu empfehlen. Hier sollte man sich nicht vom Cover und schon gar nicht vom Klappentext blenden lassen.
Von mir gibt es 2/5 Schmetterlinge
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