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*Rezension* Dornenherz - von Jutta Wilke




Annas Schwester Ruth ist vor einem Jahr bei einem Autounfall gestorben. Seitdem versinkt Anna in Selbstmitleid und Trauer, mag ihr eigenes Leben nicht mehr. Auch ein Stück von ihr ist gestorben. Bis sie eines Tages beschließt wieder zu zeichnen und auf ihrer Suche nach einem geeigneten Motiv auf einen Friedhof gelangt, auf dem ein Rosenengel steht. Dieser Rosenengel verbirgt nicht nur eine wundervoll poetische Geschichte aus lang vergangener Zeit, sondern auch eine neue Liebe und die Chance auf einen neuen Anfang für Anna.

Heute vor einem Jahr habe ich gelernt, dass man sterben kann, ohne tot zu sein. Obwohl ich in sicherer Entfernung stand, das offene Grab nur von Weitem sah, fühlte ich, wie die feuchte Erde mich nach und nach einhüllte. Wie ich nach und nach unter ihr verschwand und mit mir meine Träume, meine Sehnsüchte, meine Wünsche.
Heute vor einem Jahr haben sie meine Schwester begraben und mich gleich dazu.“




Mit diesem Zitat bewirbt der Coppenrath Verlag dieses Buch. Sowohl dieser Absatz als auch das wundervoll gestaltete Cover haben mich dazu bewogen, dieses Buch zu lesen. Ich habe tiefe Trauer und eine zerrissene Familie erwartet, ein Mädchen am Abgrund ihres eigenen Lebens, nur einen Hauch vom eigenen Tod entfernt.
Leider wurde ich da etwas enttäuscht. Das Buch begann sehr gefühlvoll und poetisch, stellte dar wie zerrissen Anna innerlich ist, wie sehr sie trauert, dass sie sich die Schuld an diesem Unfalltod gibt. All ihre Handlungen und Gefühle waren total nachvollziehbar und man hat fast schon mit der Protagonistin gelitten.
Doch dann kamen immer mehr Fragen auf, die Handlung ging nicht vorran, es passierte nichts, so dass ich wirklich traurig war, dass etwas, was so gut begann, leider so unglücklich weiterging.
Doch ich kann euch beruhigen, zum Ende hin nahm das Buch nochmal an Fahrt auf was seine Handlung betrifft, und brachte es zu einem guten und schlüssigen Ende.

Es gibt einen Punkt, der in der Handlung einen maßgeblichen Faktor hat, der mir wirklich sauer aufgestoßen ist und den ich absolut nicht nachvollziehen konnte. Jetzt könnte man sagen: Ja gut, eine Sache... Wenn der Rest doch gut war?! Aber ich konnte das leider nicht mehr ausblenden, auch jeder Versuch dies zu verstehen, ist leider kläglich gescheitert. Er hat die ganze Handlung doch sehr zerrüttet und die Protagonistin sehr unglaubwürdig wirken lassen.

Das Buch beinhaltet noch einen zweiten Handlungsstrang, der etwas mehr als 100 Jahre zurückliegt. Dieser ist zwar nicht maßgeblich wichtig für die Entwicklung der Ereignisse, aber er ist schön geschrieben, nett zu erfahren und gut zu lesen, auch wenn ich die Namenswahl doch etwas SEHR einfallslos fand. Für den einen mag das vielleicht einen besonderen spirituellen Wert auf die aktuellen Geschehnisse haben, für mich war es eher so ein Augen-Roll-Faktor.

die Protagonisten und die Umgebung sind liebevoll gestaltet, dagegen kann man nichts sagen. Die meisten Gefühle und Handlungen sind auch schlüssig und absolut nachvollziehbar. An Realität mangelt es dem Buch nicht, die Geschichte könnte zu 100% so geschehen. Und es könnte nahezu jeder Familie so ergehen.

Ebenso liebevoll gestaltet ist das Cover -w as ich hier wirklich nochma explizit erwähnen muss.
Der durchsichtige Schutzumschlag, der teilweise bedruckt ist und teilweise den eigentlichen Buchrücken durchschimmern lässt, fügt sich perfekt zu einem Gesamtbild zusammen. Auch ist dieses ganzheitliche Covermotiv nicht einfach nur ein Bild, sondern passt auch zu 100% perfekt zur Geschichte.

Von mir leider nur 3 Schmetterlinge für ein Buch, das man gelesen haben kann, aber nicht muss. Ich würde es weder empfehlen, noch davon abraten.

Kommentare

  1. Hey =)

    Obwohl du doch einige Kritikpunkte an dem Buch geäußert hast, möchte ich es auch unbedingt noch lesen und hoffe dass meine Erwartungen nicht enttäuscht werden =)

    LG
    Anja

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    1. wie gesagt... man kann es lesen :) ich würde die erwartungen einfach nicht so hoch setzen :) dann passt das sicher

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